Immer öfter stellen wir fest, dass unsere unterschiedlichen Sichtweisen zu Corona und den Maßnahmen zunehmend zu Entfremdung und Spaltung in vielen Bereichen unserer Gesellschaft führen – in Gemeinschaften, Freundeskreisen und Familien. Das Verständnis für die Sichtweise der "Andersdenkenden" ist vielen von uns verloren gegangen, zu sehr sind wir damit beschäftigt unser Gegenüber von den eigenen Vorstellungen zu überzeugen.
Und ja, jeder hat seine Sichtweise - auch ich habe meine - dennoch können wir versuchen, unser Gegenüber zu verstehen, anstatt es zu verurteilen. Hierfür bedarf es keiner Fakten, keiner Statistiken, keiner Daten. Hierfür bedarf es eines echten Zuhörens und eines Interesses am anderen.
Haben Sie Ihrem Gegenüber schon mal folgende Fragen gestellt:
- Welches Bedürfnis hinter seiner/ihrer Sichtweise steht?
- Welche Gefühle er/sie damit verbindet?
- Es vielleicht Ängste gibt, die durch die aktuelle Situation getriggert werden?
- Eventuell ein starkes Sicherheits- oder Kontrollbedürfnis aufgrund einer Verlusterfahrung in der Vergangenheit aktualisiert wird?
- Oder es vielleicht (Kindheits-)Erfahrungen gibt, die eine Freiheitseinschränkung als besondere Gefahr erleben lassen?
Wenn nicht, probieren Sie es mal aus! Vielleicht wird es eine andere Art der Begegnung. Eine Begegnung auf der Ebene des Mitgefühls, des Respekts, des einander Verstehens und der sozialen Wärme. Und nicht vergessen - lassen Sie die Fakten in diesem Gespräch mal außen vor - wirkliche Begegnung findet woanders statt!